25. Französische Filmtage Dresden

Mars Express

Frankreich 2023 85 min

Regie: Jérémie Périn

Animation

FSK: 16

Ein Mann versucht sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, aber er findet keinen Widerstand an seinen Wangen. Er greift in seinen Kopf hinein, der sich als holografische Projektion erweist; seine Finger verwischen das Bild und legen die Leere frei. Eine Diskrepanz zwischen Maschinen-Körper und Menschen-Geist, zwischen Hardware und Software. Die Trauer ist echt, die Tränen simuliert.
Im angehenden 23. Jahrhundert ist die Erde Makulatur, und das Herz der Menschheit schlägt auf dem Mars.

Die alkoholsüchtige Privatdetektivin Aline Ruby soll eine verschwundene Kybernetik-Studentin suchen. Die ist wohl auf einen Code gestoßen, der es Androiden erlauben würde, sich über die Regeln der Menschen hinwegzusetzen. Natürlich offenbart sich den Detektiven bald eine Verschwörung, die das Zusammenleben von Menschen und Robotern für immer verändern wird.
Interessanter als der Plot ist der Stil, denn visuell orientiert sich das Science-Fiction-Abenteuer so unmittelbar an franko-belgischen Comics, dass man nach dem Abspann erfolglos eine „Bande dessinée“-Vorlage sucht. Eine unverbrauchte und trotzdem nostalgische Ästhetik, die dem retrofuturistischen Grundgedanken des Films entspricht.

TRAILER